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В России молчат, а в Германии — протестуют!
 
Весь прошлый год отметился неустанными студенческими протестами, демонстрациями, будоражившими стены тихих европейских университетов…

Акции протеста в Германии достигли своего апогея в ноябре 2009 года, когда бесчисленное множество школьников и студентов вышло на городские улицы. Причиной этому стали уродливые плоды так называемого Болонского процесса.


Демонстранты заняли университетские аудитории в двадцати германских городах – в том числе в Берлине, Гамбурге, Мюнхене. Это был ненасильственный протест против неуклюжих правительственных реформ. Причиной тому стала декларация 1999 года, подписанная министрами образования ЕС. Цель декларации — унификация требований к образованию. Речь шла попросту о едином дипломе об окончании вуза. К этой теории особенно не придерёшься, кто же не хочет иметь диплом, который признают и за пределами твоей страны? Однако противники новой системы видят в ней переход образования к капиталистическим, сугубо избирательным основам.

 

Целью образования становится подготовка «номинированного человеческого капитала» - специалистов, которые как можно быстрее стараются продать свои знания за чистые деньги. Высшее образование превращается в послушную служанку рыночных отношений…


Шаг навстречу этому – сокращение срока базового обучения – теперь четыре года, хотя курс обучения почти тот же. А для преподавателей просто не оставляют свободных вакансий для работы в городах — исследовательских центрах, они вынуждены «двигать науку» по заранее подготовленному учебному плану. Отсекается и возможность выбора учебных курсов, что убивает интерес студентов к самому процессу обучения, затрудняет его спецификацию, от чего в первую очередь проигрывают гуманитарии. Ведь именно в области гуманитарного знания должна быть предоставлена возможность выбора темы по своим собственным предпочтениям.


Активисты протестных действий указывают на разные актуальные недостатки системы образования. Противоречия, кипящие в лагере демонстрантов, пытаются использовать их противники. Однако лишь совместными действиями студенческому движению в Германии (и не только) удастся противостоять всенаступающему катку коммерциализации.



Лукас Айхнер

lukas.eichner@gmx.de
Перевод – Джуна Гринн



Оригинал текста на немецком:


In Russland wird geschwiegen und in Deutschland protestiert


Seit fast einem Jahr kommen die europäischen Universitäten nicht zur Ruhe, es finden fast monatlich Demonstrationen statt. In Deutschland fanden die Aktionen ihren Höhepunkt im November diesen Jahres, wo eine große Zahl von SchülerInnen und StudentInnen auf die Straße gingen. Der Grund dafür ist der so genannte „Bolognaprozess." Dabei handelt es sich um eine 1999 Unterschriebene Erklärung ,von den europäischen Bildungsministern, die zum Ziel hat Studienanforderungen zu vereinheitlichen , dies wird mit den gemeinsamen Studienabschlüssen versucht. Soweit die Theorie, an welcher es nicht viel auszusetzen gibt, denn wer möchte nicht gerne ein Studiumabschluss erlangen, der auch über die Ländergrenzen anerkannt wird...?

Die Kritik setzt an der Umsetzung an, denn unter den Deckmantel wurden etliche Verschärfungen beschlossen, die zur Selektivierung und Kapitalisierung von Bildungsstätten führen. Das Ziel soll die Herausbildung von normierten Humankapitals sein, dessen Wissen sich möglichst schnell in Bares Geld ummünzen lässt.

Ein Schritt dafür ist die Verkürzung der Regelstudienzeit, wohlgemerkt bei fast gleich gebliebenen Unterrichtsstoff. Es wird dadurch kaum noch Platz für Forschung, an den eigentlich dafür vorgesehenen Stätten, gelassen, sondern die Lehrkräfte müssen an festgesetzten Lehrplänen ihren Stoff abarbeiten. Durch das wegfallen von Wahlmöglichkeiten von Seminaren, ist eine Spezifizierung und ein interessengebundes Studieren nur schwer möglich. Das wiegt vor allem in den Geisteswissenschaften schwer. Denn in diesen weitgefächerten Bereichen müsste es die Möglichkeit geben, sich nach persönlichen Vorlieben, in eine bestimme Thematik intensiv ein zu arbeiten.

In einigen Deutschen Bundesländern wurden seit dem Jahr 2006 die sogenannten Studiengebühren eingeführt. So müssen die Studierenden ca. 500 Euro pro Semester zahlen. Es gibt zwar Möglichkeiten mit Hilfe eines Kredites diese Kosten zu begleichen, doch diesen muss man natürlich mit Zinsen zurück zahlen. Es wird keine Rücksicht auf den sozialen Status genommen, was für nicht gut situierte Menschen das zu führen kann, dass ihnen der Besuch einer Universität aus Geldgründen verwehrt bleibt.

Außerdem versuchen vermehrt Unternehmen Einfluss auf die staatlichen Universitäten zu nehmen, indem sie als Spender auftreten. So hat sich eine große deutsche Supermarktkette 2006 die Namensrechte an einem Hörsaal an der Fachhochschule in Würzburg gekauft, seither trägt er den Namen "Aldi-Süd." Dies wird wahrscheinlich keinen Studenten dazu animieren dort einzukaufen, verdeutlicht aber die Möglichkeit der Einflussnahme von Unternehmen. Des weiteren sind in Deutschland ungefähr 500 StiftungsprofessorInnen beschäftigt. Die Geldgeber dieser Stiftungen sind nicht selten große Industriebetriebe. Die Universitäten nehmen diese „Geschenke" sehr gerne an, denn dadurch können sie eine Menge Geld sparen.

Doch es besteht die akute Gefahr, dass so versucht wird Einfluss auf den Inhalt von Vorlesungen und Seminaren nehmen, um Unternehmensinteressen zu wahren und die Studierenden möglichst auf das Unternehmen zu zu schneidern. Dass hätte aber fatal folgen für eine objektive Wissenschaft.

Die Liste der zu kritisierende Punkte ließe sich ins unermessliche Fortführen. Doch diese Reform hatte auch etwas gutes, denn in der Studierendenschaft hat dies ein reges Interesse an den Vorgängen geregt. Es sind in den letzten Jahr an fast jeder Universität Gruppen entstanden, die sich auch auf Bundes- und Europaebene vernetzt haben. Dabei sind dort nicht nur die „üblichen" politischen AktivistInnen anzutreffen, sondern der Protest wird von einem breitem Lager aus alles Spektren, aber auch Universitätsmitarbeiter geführt. Es wurde ein Forderungskatalog erarbeitet, mit den nötigsten Änderungsvorschlägen. Um diesen Nachdruck zu verleihen, hat man sich entschlossen die Forderungen auf die Straße zu tragen. So fanden seit Ende 2008 drei Bundesweite Aktionstage statt. Der letzte im November 2009, hierbei demonstrierten knapp 100.000 SchülerInnen und StudentInnen in vielen Städten Deutschlands gegen die prekären Missstände. Doch auch international findet das Thema immer mehr Anklang, so fanden unter anderen in Österreich, Italien, USA und vielen weiteren Ländern Aktionen statt.

Im Vorfeld dieses Höhepunkts wurde von AktivistInnen eine Aktionswoche veranstalten, die auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsams unterstützt wurde. Um auf die Ungerechtigkeit der Geldverteilung aufmerksam zu machen, fanden fingierte Banküberfälle statt, denn statt Geld für die Banken, fordern die Protestierer mehr Geld für Universitäten.

Außerdem wurden zahlreiche Hörsäle an den Universitäten besetzt, um dort alternative Vorlesungen stattfinden zu lassen, in einigen fällen wurden diese rasch von der Polizei geräumt. Doch zum Beispiel in Regensburg wurde sogar Weihnachten und Silvester im Hörsaal gefeiert und so dauert die Besetzung zur Zeit immer noch an.

In den Medien fanden Proteste allerdings erst nach diesen Aktionen und den Massenprotesten Gehör. Durch die große Anteilnahme könnten sich die Medienvertreter und die Politik diesen nicht mehr entziehen. So erklärten Gewerkschaften, soziale Verbände und auch einige politische Parteien ihre Solidarität mit den Protesten, wobei es hingegen von Wirtschaftsverbänden und konservativen Parteien Kritik hagelte. So bezeichnetet die deutsche Bildungsministerin die Proteste als „gestrig." Nichts desto trotz lud sie die VertreterInnen der Streikes zu einem Bildungsgipfel ein, welchen sie in den Semesterferien ansetzte. Es gibt aber auch StudentInnen die die Proteste als „Aktionstourismus" bezeichnen und mit Forderungen auftreten, wie „Lieber Studieren, statt Demonstrieren." Sie tadeln besonders die Besetzung von Hörsälen, da dadurch zwangsweise Vorlesungen ausfallen müssen.

Eine wirkliche Besserung an den Universitäten haben sich seit den Protesten nicht eingestellt, wobei das auch nicht zu erwarten war, denn trotz der großen Beteiligung, sieht die Politik kaum einen Handlungsbedarf. Sie versuchen die Proteste aus zu sitzen und haben damit sogar gute Chancen. Denn nach dem ersten Aufschrei sind die Aussichten in die Zukunft etwas schmählich. In Laufe der Aktionswochen hat die Beteiligung von StudentInnen kontinuierlich abgenommen und an den Universitäten hat sich fast überall der studentische Alltag eingestellt. Nur vereinzelt sind öffentlichkeitswirksame Aktionen zu vernehmen. Es ist auch fraglich ob man bei regelmäßigen Aktionen die Studierendenschaft dauerhaft dafür begeistern kann, denn neben dem Interesse an Verbesserungen steht natürlich auch auch der Druck die Prüfungen und Vorlesungen zu besuchen. Auf Dauer lässt sich das nur schwer miteinander vereinbaren. Des weiteren gibt es auch innerhalb der Protestierenden immer wieder Streitigkeiten über die Art des Protestes und die Kompromissfindung. So fordern einige BildungsstreiklerInnen eine radikalere Linie, von welchem die Missstände in den Bildungssystem als Auswirkung des Kapitalismus gesehen. Und somit dessen Überwindung gefordert wird. Dagegen sprechen sich aber andere ProtagonistInnen aus, welche ihren Proteste explizit auf die aktuellen Missstände beziehen. Dies versuchen auch die GegnerInnen des Protestes zu nutzen, in dem sie die Proteste auseinander dividieren wollen. Doch nur mit einem gemeinsamen Vorgehen kann man in Zukunft die Ziele erreichen.
Категория: Студенческая солидарность |  
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